Franziska will schnell hoch hinaus

Düsseldorfer Kletterin startet beim Weltcup in der Schweiz

In Villars-sur-Ollon starten nicht nur die besten Lead- und Speed-Kletterer der Welt, sondern der Ort in den Alpen ist auch Austragungsort des allerersten Paraclimbing Weltcups überhaupt in der Schweiz. Für diesen Climbing Weltcup im Speed-Klettern, der noch bis einschließlich Sonntag läuft, ist auch die Düsseldorferin Franziska Ritter am Start.

Die IFSC-Weltcupserie 2022 besteht für die Speedkletterer aus sechs Wettbewerben und für die Lead-Kletterer und die Starter im Bouldern insgesamt aus 13 Stationen. Zwischen April und September wird geklettert. Die Abkürzung IFCS steht übrigens für International Federation of Sport Climbing. 

Franziska „Franzi“ Ritter ist 19 Jahre alt und 2019 bereits zum ersten Mal Deutsche Meisterin im Speed Klettern geworden. Sie zählt nicht nur zu den schnellsten Frauen Deutschlands, wenn es die Wand hoch geht. Sie ist die Schnellste – noch mit Abstand. Mit ihrer Art, ihrer Schnelligkeit und den Erfolgen hat sie nicht nur auf sich sondern auch auf diesen besonderen Sport aufmerksam gemacht. Sie ist eine Art Idol und Vorbild in der deutschen Kletterszene. Inzwischen liegt ihre persönliche Bestleistung bei 7,3 Sekunden, um die 15 Meter hohe Wand zu erklimmen. Und in Villars ist Franzsika dabei – und hat gute Chancen, weit „oben“ zu landen.

Franziska in der Wand. Jeder Griff muss sitzen. Foto: Beele

Im Alter von acht Jahren bei einem Kids-Cup hat Franzi das erste Mal wettkampfmäßig an einer Veranstaltung teilgenommen. Und das sah schon gut und schnell aus, was sie da damals in der Wand gemacht hatte. „Das hat mir schon sehr viel Spaß gemacht und die Geschwindigkeit ist für mich ein wesentlicher Faktor dabei“, sagt Franziska, die viel Krafttraining und Schnellkrafttraining absolviert. „Lauftraining für die Beine gehört auch dazu.“  Und da sie eine hervorragende Technik hat, kann sie dadurch noch viel Zeit zusätzlich herausholen.

Sie trainiert in Hilden in der „Bergstation“ und in der Leichtathletik-Halle der Arena in Düsseldorf. Das Mitglied im Team Düsseldorf möchte in der Schweiz ihre Bestzeit angreifen nach unten drücken und etwas näher an den Weltrekord heranrücken, der inzwischen von der Polin Aleksandra Mirosław in 6,64 Sekunden gehalten wird und in diesem Jahr in Seoul beim Weltcup um fast zwei Zehntel verbessert werden konnte. „Ich wäre sehr happy, eine gute Platzierung zu erreichen“, beschreibt die für Düsseldorf startende Sporlerin ihr Ziel in der Schweiz. „Im besten Fall wäre natürlich ein Platz auf dem Podium schon super. Aber es ist eben schwierig einzuschätzen.“ Die Weltrekordhalterin ist übrigens nicht am Start.

31 Starterinnen werden die Qualifikation nicht überstehen

Mit der Qualifikation, in der zwei Zeitläufe ohne direktes Duell ausgetragen werden, beginnt der Weltcup-Wettbewerb am Donnerstagnachmittag. Von den 47 Starterinnen kommen nur die 16 besten Kletterinnen in die K.o.-Runde, die mit dem Achtelfinale am Freitagabend in die Entscheidung geht. „Ich bin sehr gespannt, weil in diesem großen Starterfeld auch viele Athletinnen dabei sind, die noch nicht so bekannte Namen haben“, erklärt die Kletterin, die schon eine gewisse Anspannung fühlt, aber auch weiß, dass sie gut in Form ist.

„Franzi“, wie sie von ihren Freunden genannt wird, ist inzwischen dreifache Deutsche Meisterin im Speedklettern und eine Kandidatin für die Olympischen Spiele in Paris 2024. In Deutschland hat sie derzeit noch wenig zu fürchten, was die Konkurrenz angeht. Andererseits sorgt die in Wuppertal geborene Athletin mit ihren Erfolgen dafür, dass diese Sportart noch intensiver in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Dazu haben auch die Olympischen Spiele in Tokio beigetragen, wo das Speedklettern erstmals olympisch war. Aber erst einmal konzentriert sich das Mitglied im Team Düsseldorf jetzt ganz auf die Wand beim Weltcup in der Schweiz.

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